Hatha Yoga: An Appreciation of the Body as the Means

Aus „Die YOGA TRADITION“ von Georg Feuerstein > www.yrec.org <  AUSZUG Kapitel 1, Die Grundlagen :

Der HATHA YOGA entwickelte sich im Mittelalter. Sein grundlegendes Thema ist dasselbe wie bei jeder anderen authentischen Yoga Form: das ichhafte Bewusstsein zu transzendieren und das Selbst, die göttliche Realität zu verwirklichen. Jedoch konzentriert sich die psychospirituelle Technik des Hatha-Yoga speziell darauf, das Potenzial des Körpers zu entwickeln. Wir neigen dazu, ekstatische Zustände, wie etwa samadhi, als rein geistige Geschehnisse zu betrachten, was sie aber nicht sind. Mystische Bewusstseinszustände können das Nervensystem und den restlichen Körper extrem beanspruchen. Schliesslich ereignet sich die Erfahrung der ekstatischen Vereinung ja unter der Bedingung der Verkörperung. Der hatha-yogin bemüht sich deshalb darum, seinen Körper zu stählen – ihn gut „zu backen“, wie die Schriften es formulieren.

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Vor allem ist die Erleuchtung selbst ein Ereignis, das den ganzen Körper mit einbezieht. Nirgends wurde das klarer ausgedrückt als in den Schriften des zeitgenössischen spirituellen Lehrers Adi Da, der schreibt:

Die Erleuchtung des Menschen ist die Erleuchtung des gesamten Körper-Verstandes-Systems. Es ist eine buchstäbliche, ja körperliche Erleuchtung, dh. die Versetzung des gesamten Körper-Verstandes-Systems des Einzelnen in absolute Strahlung, Itensität, Liebe oder Licht. All dies geht jedem sicht-oder unsichtbaren Licht samt dessen Geschwindigkeit und allen Gestaltungen oder Wesen, die im existierenden subtilen oder groben Licht vibrieren, voran und übertrifft es.

So sind also alle HATHA-YOGA -Disziplinen dazu angelegt, die Manifestation der höchsten Realität innerhalb des Körper-Verstandes-Systems zu fördern.

Insofern drückt Hatha-Yoga das Ideal des Tantra aus – in der Welt zu leben aus der Fülle der Selbst-Verwirklichung, astatt sich aus dem Leben zurückzuziehen, um dadurch Erleuchtung zu erlangen. Wie in der Einleitung dargelegt, gehört Hatha-Yoga zur integralistischen Seite.

Der Hatha-Yoga  Ausübende will sich einen „göttlichen Körper“/ divya-sharia, einen „diamantenen Körper“ / vajra-deha heranbilden. Er oder Sie will alles: die Selbst-Realisierung und einen verwandelten Körper, um mit diesem die Welt in ihren unterschiedlichen Dimensionen geniessen zu können. Wer würde nicht mit diesem Wunsch sympathisieren? Doch haben, wie man sich vorstellen kann, die Ausübenden des hatha-Yoga manchmal ihre hochfliegenden Aspirationen geopfert und sich mit weniger hohen, unter Umständen magischen, ihrer Ich-Persönlichkeit dienenden Zielsetzungen begnügt. Magie ist, wie die materialistische Technik auch, eine Art und Weise, die Naturkräfte zu manipulieren; in der Spiritualität hingegen dreht sich alles um die Transzendierung der manipulierenden Ich-Person.

Narzissmus oder körperbetontes EGOZENTRIK ist bei hatha-yogins eine ebenso große Gefahr wie bei Bodybuildern.

In allen spirituellen Traditionen gilt ein starker Wille als Voraussetzung, doch kann dieser nie die klare Untrscheidung und Entsagung, speziell die Lossagung von der Willkür des egoistischen Willens ersetzen. Aber hatha yogins, wie auch andere Yoga-Praktizierende, enden nun manchmal mit aufgeblasenen Egos anstatt mit transzendierten. Das brachte manche Gelehrte dazu, Hatha-Yoga als eine dekadente Lehre zu bewerten. Hinsichtlich der authentischen Lehren und Lehrer ist dies jedoch nicht aufrecht zu erhalten.

Echter Hatha-Yoga besteht immer darauf, als sellisch-geistige Technik im Dienst der transzendentalen Realisierung verstanden zu werden. Dies wird in der Hatha-Yoga-Pradipika (4.102), dem populärsten Handbuch dieser Schulrichtung, wie folgt ausgedrückt.

Alle Mittel des Hatha (-Yoga) dienen zur (Erlangung der) Vervollkommnung im Raja-Yoga. Eine Person, die im Raja-Yoga wurzelt, besiegt den Tod.

Der Vers legt nahe, Hatha-Yoga und Raja-Yoga als einander ergänzend zu sehen, und ausserdem, dass der Wunsch nach Überwindung des Todes allein in der Selbst-Realisierung zu erfüllen sei. Denn nur das transzendente Selbst ist todlos und unsterblich. Selbst ein besonders herangebildeter „göttlicher“ Körper, aus feiner Materie oder Energie hergestellt, muss früher oder später zerfallen, da alle naturgeschaffenden Objekte dem Gesetz der Veränderung unterwurfen sind.

Hatha-Yoga erinnert an die vielen körperorientierten Therapien, die in den letzten Jahren im Westen auftraten. Diese vermittelten uns eine neue Wertschätzung für aktuell erlebte Energie-Dimensionen des Körperlichen Daseins. Doch müssen die grossen jahrhunderte alten Entdeckungen der Yogis, die der esoterisch-subtilen menschlichen Anatomie galten, noch erst recht gewürdigt werden.

Das gilt insbesondere für das kaum verstandene Phänomen der Schlangenkraft (kundalini-shakti), der psychospirituellen Kraft, die im unerleuchteten Körper-Verstand-System schläft. Gerade diese Kraft steht – wie im Kapitel 17 über Tantra-Yoga ausgeführt – für den Hatha-Yoga-Praktiker im Mittelpunkt der inneren Arbeit und bestimmt seine Wahrnehmungen von und seine Einsichten in Daseinsdimensionen, für die die moderne Wissenschaft erst jüngst Interesse zu zeigen begann. Die Philosphie und die Praxis des Hatha-Yoga-Pfades werden im Kapitel 18 deatilliert behandelt.

Kurzbeschreibung
Dieses Buch ist etwas Besonderes: Als einzigartiges Nachschlagewerk verfasst von einem der herausragenden Autoren zum Thema Yoga gibt die YOGA TRADITION einen Überblick über die 5000 Jahre alte Geschichte des Yoga und präsentiert dabei Teilübersetzungen zahlreicher Schlüsseltexte sowie über 200 Illustrationen. Es gibt einen umfassenden und zugleich profunden Einblick in die ganze vielfälltige Wissenschaft des Yoga. Wie stellt sich der Yoga in Hinduismus, Buddhismus und anderen Religionen dar? Welche Texte sind für das Verständnis von Yoga grundlegend? Diese und viele Fragen beantwortet der Autor- der bekannte Yoga-Kenner Dr. Georg Feuerstein – höchst aufschlussreich. Dabei gelingt es ihm, das Wissen des Gelehrten mit der Einsicht des Praktizierenden zu verbinden. Ein mitreißendes und immer wieder zum Nachschlagen einladendes Buch, das für Laien und Experten gleichermaßen empfehlenswert ist.

Pressestimmen
Das Buch, das Sie hier in den Händen halten, beinhaltet ohne Zweifel die schönste Gesamtübersicht über Yoga, die zur Zeit verfügbar ist; es ist ein Buch, das den Rang eines Klassikers haben wird. Und zwar aus dem einfachen Grund, weil es sowohl wissenschaftlich einwandfrei ist wie auch aus dedizierter Praxis kommt. Treten Sie ein in die Welt des Yoga und seien Sie versichert, daß Sie auf dieser ausßergewöhnlichen Reise in guten Händen sind (Ken Wilber, Buchautor)

 HATHA-YOGA & TANTRA

Hier sind Sie über Text eingeladen, der einige der raren Gelegenheiten bietet einen kompetenten Überblick über die Zusammenhänge des Yoga und Tantra zu erlangen. Da gerade im Tantra es unerlässlich ist eine Wissbegierigkeit, Forscherdrang,  oder vielmehr keine Bücherscheu an den Tag zu legen, ist für jene für die dies kein Hindernis darstellt sogar eine reiche und doch umfassende Kurzbeschreibung. An diesem Punkt ist vielleicht auch noch jener des YOGA-Schriften Studiums, als Disziplin und geistigen Studiums noch einmal in Erinnerung zu rufen. Also viel Freude mit einem grossartigen Buchauszug.

 >> „THE HEART OF THE YOGI“ <<

 

INHALT:

Hatha Yoga: An Appreciation of the Body as the Means
Hatha Yoga and The Technology of Tantra
The Hatha Yogis
The Meaning of‘Shakti -the Key to the Meaning of Tantra
The Origin and Meaning of Tantra
‘Who‘ Is the Kundalini?
KundalStages in the Ascent of the Kundalini
What Are the Chakras?
Pitfalls of Hatha Yoga
Stages in the Ascent of the Kundalini
The Contribution of the Hatha Yogis
The Meaning And Significance Of ‘Semen’or Sexual Fluid‘