Anlässlich 75 Jahre „Anschluss“:

Menschen & Mächte

DER UNTERGANG ÖSTERREICHS

 

Das Finale zum Untergang Österreichs vollzog sich am Telefon.Von Berlin aus steuerte „Telefonregisseur“ Hermann Göring am 11.März 1938 einen Putsch, der das Land bereits nationalsozialistisch macht bevor noch ein einziger Soldat der deutschen Wehrmacht die Grenze überschreitet.

Trotz Verbot nicht tot – Rechtsextremismus in Österreich:

Zum 75. Jahrestag des Gedenkens an die Auslöschung Österreichs im März 1938 und zum 60. Jahrestag der Gründung des Dokumentationsarchivs des Österreichischen Widerstands eine Analyse der rechtsextremen Szene Österreichs seit 1945, von rechtsradikalen Zeitschriften wie „HALT“ oder „SIEG“ bis zu „alpen-donau.info“ – zwischen den USA, Deutschland und Osteuropa. Im Zeitalter des Cyberspace haben sich Rekrutierung und die Organisation des Demonstrations-Tourismus erfolgreich ins Netz verlagert. Warum üben Revisionismus, Antisemitismus und Rassismus bis heute gerade auch für manche junge Menschen eine so große Faszination aus – nach Jahrzehnten des Verbots?

Eine Dokumentation von Robert Gokl.


23:20 Uhr – Der Untergang Österreichs:

Das Finale zum Untergang Österreichs vollzog sich am Telefon. Von Berlin aus steuerte „Telefonregisseur“ Hermann Göring am 11. März 1938 einen Putsch, der das Land bereits nationalsozialistisch macht, bevor noch ein einziger Soldat der deutschen Wehrmacht die Grenze überschreitet. Der telefonisch eingeleitete Untergang macht den Wiener Rechtsanwalt Arthur Seyss-Inquart kurzzeitig zum Bundeskanzler. Der katholisch-akademische Salon-Nazi wird spätestens ab 1937 zu jener Zentralfigur, um die Hitler seine Strategie der braunen Unterminierung des Landes baut. Gleichzeitig aber ist Seyss-Inquart für Bundeskanzler Kurt Schuschnigg jener Mann, dem er zutraut, gerade diese Aushöhlung des Staates zu verhindern. Die Dokumentation von Andreas Novak setzt sich mit diesem Widerspruch und den Gründen für Schuschniggs fatalem Irrglauben auseinander. Sie verschränkt die Ereignisse um den Anschluss mit der bisher wenig beleuchteten Rolle Seyss-Inquarts und dessen Aufstieg zur Elite der österreichischen Anschlussbewegung. Zeitzeugen die sich in der Nacht vom 11. auf den 12. März vor dem Bundeskanzleramt befanden, berichten über die damaligen Vorgänge. Einer wollte Seyss-Inquart vom Balkon schießen. Im Rahmen der Recherchen wurden Filmaufnahmen entdeckt, die den unter Hausarrest gestellten Kanzler Schuschnigg zeigen. Ein Nazitrupp versuchte Schuschnigg in seine Gewalt zu bringen. Erstmals wird auch ein ausländischer Zeitzeuge präsentiert. Ein damals 16jähriger Amerikaner, der während der Anschlusstage mit seinen Eltern in Wien lebte.

Ein Film von Andreas Novak.

 

programm.orf.at/?story=23831

tv.orf.at/program/orf2/20130313/673624201/355538

tvthek.orf.at/programs/TVthek-special/episodes/Menschen—Maechte

en.wikipedia.org/wiki/Verbotsgesetz_1947

wikipedia.org/wiki/Österreich_in_der_Zeit_des_Nationalsozialismus